Historische Alltagsspuren von Juden und Jüdinnen in Gießen (2021)

Das Projekt soll dem Alltag von Juden und Jüdinnen in Gießen nachspüren. Ein Alltag, den es – trotz heftiger Einschnitte, die es immer wieder gab – jahrhundertelang in Deutschland und auch in Gießen existierte und dem eben durch und aufgrund der Herrschaft des Nationalsozialismus‘ ein schreckliches Ende bereitet wurde.

Juden und Jüdinnen lebten in der Stadt, hatten dort ihre Wohnungen, ihre Arbeitsplätze, ihre Geschäfte, ihre Einkaufsmöglichkeiten, ihre Feiern – kurz gesagt ihren Alltag. Und haben dort auch ihre Spuren hinterlassen – die heutzutage jedoch vielfach verschüttet sind. Dieser Alltag soll wieder aufgedeckt werden und zwar mittels Recherchen zu jüdischen Geschäften und Nachbarschaften, Vorgängen des Alltags im Leben der Gießener Juden und Jüdinnen usw..

In Publikationen und durch Stadtrundgänge soll das Bild aufgespannt werden, wie es einstmals war  und damit einem Publikum zugänglich gemacht werden.

Denn die Orte der nationalsozialistischen Verbrechen sind nicht nur diejenigen, an denen die Verbrechen tatsächlich stattgefunden, wie in den Konzentrations- und Vernichtungslagern (oder auch beispielsweise das ehemalige Bankhaus Herz in Gießen, in dessen Keller die Gestapo folterte) –sondern auch und gerade die Orte sind Zeugnis der nationalsozialistischen Verbrechen und der rasenden Barbarei, die nicht mehr sind, die ausgelöscht sind, wie Synagogen, Schtetl aber auch jüdische Geschäfte und Nachbarschaften usw.


Das Projekt wird im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ vom Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ gefördert sowie durch die Gießener Stiftung Anstoß.